Halbe Sachen

Wenn man nur einen Moment dazu kommt, darüber nachzudenken, was man so macht, kommt man eigentlich zwangsläufig zu dem Schluss, dass man es besser machen müsste. Schließlich hatte man es sich doch irgendwann mal alles ganz anders vorgestellt, oder etwa nicht? Und nun ist es so wie es ist und es ist auch gut so aber vielleicht könnte ja alles noch ein bisschen besser sein, wenn man sich nur noch ein bisschen mehr anstrengen würde. Wie viele Punkte fehlen wohl bis 100 Prozent?

„Keine halben Sachen, keine Kompromisse.“ In einer Welt, in der man sogar an Bier solche Ansprüche erhebt, ist es schwer, seine Erwartungen an sich selbst auf einem halbwegs gesunden Level zu halten.

Und immer sind da die anderen. Die, die schon so viel mehr geschafft haben als man selbst. Und das, obwohl sie dazu genauso viel oder sogar weniger Zeit hatten. Haben sie einfach mehr getan? Vielleicht weniger geschlafen? Hat ihnen jemand geholfen?

Oder sind sie einfach talentierter, begabter?

Aber wie ist das eigentlich mit jenen, die so viel schaffen? Sind sie stolz auf sich? Oder denken sie auch immernoch, sich ständig optimieren zu müssen? Hat man denn je die 100 Prozent erreicht? Auf Erfolgen soll man sich nicht ausruhen, sagt ein Sprichwort. Ein anderes sagt, wer rastet, der rostet. Ist nur dem Rasenden das Paradies bestimmt?

Aber wo bleibt dann die Gelassenheit. Die Gabe, das Leben zu nehmen, wie es kommt. Eine angenehme Eigenschaft von Menschen, die wirklich groß sind. Nicht nur äußerlich, auch innerlich. Auch sie haben sich irgendwann mal selbst optimiert. Das ist eine schöne Sache. Sich nicht immer nur an dem abzuarbeiten, was man tut. Sondern auch an dem, was man ist.

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