Wieder da

Meine Haut hat Löcher. Die Welt dringt von außen direkt in mich hinein. Ich dehne, ich ziehe, ich reiße ein wenig herum, versuche, das Kostüm wieder anzupassen, doch wann immer sich eine Lücke schließt, geht eine andere wieder auf. Stimmen dringen direkt vor bis an das empfindlichste Ende meiner Nerven, ihr Schall zerrt daran wie an den zu stramm gespannten Saiten einer Zither. Alles ist zuviel, jedes Auto, jeder Stein. Die Luft ist zu dick zum Atmen und der Himmel lastet schwer auf meinem Kopf. Ich will zurück kriechen, hinein in den wohligen Kokon der Stille, zurück in mich, als ich noch vollständig von mir selbst umgeben war. Doch da ist kein Platz mehr in dieser fehlerhaften Hülle. Ich bin von der Rolle, wie ein Bindfaden schief gewickelt, lieblos gehäkelt, nachlässig gestrickt. Dünnhäutig und löchrig laufe ich mich durch mich hindurch.

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