Sehnsucht nach Lärm

Ein neuer Lebensabschnitt hat für mich begonnen und dieser Lebensabschnitt heißt  erstmal: Keine Arbeit. Ich habe am Freitag meine letzt Schicht gehabt und nun offiziell zwei Wochen Urlaub. Was danach kommt? Ich weiß es nicht.

Ein idealer Zeitpunkt, um zur Ruhe zu kommen. Um mal auszuspannen, raus aufs Land zu fahren, die Einsamkeit und die Natur zu spüren. Dann zu überlegen, wie es weitergehen soll, neue Pläne zu schmieden, erholt und voll Tatendrang in die Zukunft zu schauen.

Aber das Bedürfnis, mich zu erholen, bleibt irgendwie aus. Ich bin voller Unruhe. Voller Energie. Ich brauche keine Entspannung, keine Natur, keine Einsamkeit. Ich habe Sehnsucht nach Lärm.

Dahinter steckt vielleicht die Angst, aus diesem lauten Berliner Leben zu verschwinden. Wer weiß, ob ich, wenn ich erstmal in die Provinz flüchte, mich dem trägen Treiben dort anpasse, meine Seele zur Ruhe kommen lasse, wer weiß denn, ob ich mich hinterher je wieder an den nervösen Puls der Hauptstadt gewöhnen werde? Ob ich den Weg zurück in den Zustand dieser  angespannten Aufmerksamkeit finde, die ständig sucht. Nach einem Gefühl des Tätigseins, des Unterhaltenwerdens, des Unterwegsseins, des Up-to-date-Seins.

Ich merke, Erholung macht für mich offenbar nur dann Sinn, wenn danach wieder Stress kommt. Wenn ich nicht weiß, ob er kommt, ist sie mir zu riskant.

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